Hallo liebe Autokaufblogger Leser,
heute möchte ich euch Wissenswertes über Motoröl berichten.
Sicherlich dürfte jedem bekannt sein, dass Autos und Motorräder Motoröl benötigen. Ohne diesen Schmierstoff läuft nichts, denn für alle wesentlichen Teile, die im Motor verbaut sind wie Zylinder, Kolben oder Ventile ist Öl von essentieller Bedeutung. Motoröl hat vor allem die Aufgabe, die Reibung dieser beweglichen Bauteile zu minimieren. Ohne dessen Verwendung würden diese Elemente gegeneinander reiben, so dass in der Folge die Zerstörung sicher ist. Daher ist es wichtig, dass hochwertiges Öl verwandt wird, das bereits beim Anlassen des Motors seinen Dienst umgehend verrichtet. Doch wer weiß beispielhaft, was hinter der Bezeichnung 20W 40 steht, was ist der Unterschied zwischen „normalem“ Öl und Synthetiköl oder warum überhaupt ein Ölwechsel vorgenommen werden muss? Die Antworten zu diesem umfangreichen Themenkomplex und nützliche Tipps und Tricks werden im Folgenden vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Welche Aufgabe hat das Motoröl?
Neben der Schmierfunktion und dem Verschleißschutz übernimmt das Motoröl auch die Aufgabe, die einzelnen Komponenten des Motors zu kühlen und sorgt zugleich für deren feine Abdichtung. Und zwar überall dort, wo Kühlmittel nicht hingelangen wird die Temperatur hinab gesenkt. Zudem reinigt Motoröl die Teile des Motors von Verbrennungsrückständen, die als normaler Vorgang entstehen. Ohne diese Schutzfunktion des Schmierstoffs käme es unweigerlich zu einem Kolbenfresser – und damit zu einem Motorschaden. Der Ölfilm darf nicht abreißen, auch wenn das Öl selbst einer noch so großen Hitze und anderweitiger Belastung ausgesetzt ist. Weitere Funktionen des Motoröls:
- Korrosionsschutz
- Wärmetransport
- Feste Stoffe schwebend halten
- Das Innere des Motors sauber halten
All diese Faktoren gewähren in ihrer Gesamtheit einen „runden“ und zuverlässigen Lauf des Motors. Somit tragen hochwertige und moderne Motoröle zur Emissionsreduzierung und zur Verkehrssicherheit bei.
War es in der Vergangenheit so, dass im Winter und Sommer unterschiedliche Öl verwandt wurden, um die optimale Viskosität (Maß der Reibung, Fließfähigkeit) zu gewähren, so ist dieses in der heutigen Zeit nicht mehr erforderlich. Mittlerweile wurden so genannte Mehrbereichsöle entwickelt, die bei jeder Außentemperatur sofort ihre Aufgaben übernehmen.
Wann und warum sollte ein Ölwechsel vorgenommen werden?
Auch die hochwertigsten Motoröle unterliegen einem natürlichen Verschleißprozess. Daher sind Ölwechsel zwingend zu empfehlen. Der Intervall für das Wechseln wird bei neueren Fahrzeugen vom Hersteller vorgegeben. Dieses kann beispielhaft in Kilometern (15.000 km) oder auch für einen bestimmten Zeitraum (Ein Jahr) angegeben sein. Diese Empfehlungen sind im Bordbuch, dass in jedem Fahrzeug vorhanden sein sollte, aufgeführt. Ein weiterer Faktor ist natürlich auch die individuelle Fahrweise, denn diese hat maßgeblichen Einfluss auf den Wechselintervall. Wer also vor allem kurze Strecken zurücklegt und dabei das Gaspedal seines Fahrzeugs gerne einmal durchtritt, sollte kürzere Wechselzeiten bevorzugen. Durch dieses Fahrverhalten wird nicht nur der Motor, sondern auch das Öl enorm beansprucht. Zudem steigt der Kraftstoffverbrauch deutlich an.
Bei jedem Ölwechsel sollte zudem auch der Ölfilter gleichzeitig mit ausgewechselt werden. Seine Aufgabe besteht drin, Metallabrieb und Schmutz aus dem Öl zu filtern. Dadurch setzt dieser sich im Laufe der Zeit zu und kann seine Funktion nicht mehr wahrnehmen. Der Ölfilter sollte jedoch nicht unabhängig vom Öl gewechselt werden, es sei denn, dieser ist erkennbar defekt und verschmutzt. Der Grund: Der alleinige Austausch des Filters erbringt nichts, denn er ändert nichts daran, dass das Öl seine Wirkung verliert und sich die darin enthaltenen Zusätze (Additive) abbauen.
Ein potentiell installierter Ölkühler sollte bei diesem Vorgang ebenfalls mit gewechselt werden. Zudem ist der Kühler zu entlüften, um seine vollständige Funktion zu erlangen.
Ölwechsel in der Werkstatt – oder selbst machen?
Ob der Ölwechsel in der Werkstatt vorgenommen wird oder man diesen selbst macht ist im Grunde nur eine Frage des Geldes und der individuellen handwerklichen Fähigkeiten. Vertragswerkstätten der Hersteller verlangen rund 100 bis 150 Euro für Öl und Filter – je nach Qualität des Öls. Der Preis setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:
- Die Höhe der Einfüllmenge
- Der Literpreis des Öls
- Arbeitsaufwand – und Lohn
Es empfiehlt sich mit der Werkstatt zu vereinbaren, Öl und Zubehör selbst zu besorgen und mitzubringen. Freie Werkstätten sind in diesem Zusammenhang deutlich preisgünstiger, ohne „Billigprodukte“ einzusetzen.
Wer den Wechsel selbst durchführt, spart natürlich echtes Geld. In der Regel benötigt man 3,5 bis 5 Liter, für die rund 10 Euro pro Liter einzuplanen sind. Ölfilter, Dichtungen und Werkzeug (sofern nicht vorhanden) kosten zusammen nochmals 20 Euro. Bei der Höchstmenge an Öl und dem Equipment kommt man somit auf rund 70.00 Euro.
Wer das Öl im Zubehör erworben hat, wird auch sein Altöl, wie auch in der Werkstatt, dort wieder kostenfrei los, denn die Anbieter sind zur Rücknahme gesetzlich verpflichtet.
Beim Wechsel und Nachfüllen ist stets auf die vom Hersteller angegebene Qualität des Öls zu achten. Nur dieses gewährt eine lange Lebensdauer des Motors, ein hohes Maß an Effizienz sowie einen geringen Schadstoffausstoß.
Die dynamische Viskosität
Diese dynamische Viskosität drückt die Fließfähigkeit des Öls bei niedrigen Temperaturen aus. Folgende Bezeichnungen unterscheiden die Klassifizierungen:
- 0W
- 5W
- 10W
- 15W
- 20W
- 25W
Je niedriger die Ziffer vor dem „W“, (W=Winter) desto dünnflüssiger zeigt sich der Schmierstoff bei niedrigen Temperaturen. Dieses hat unter Auswirkung auf die Drehzahl beim Anlassen des kalten Motors. Je geringer die Zahl ist, desto leichter dreht der Motor beim Startvorgang.
Synthetisch oder mineralische Öle?
Motoröle bestehen generell aus Grundölen und Zusatzstoffen. (Additive). Es wird dabei zwischen Synthetik – und Mineralölen unterschieden.
Der Aufwand bei der Herstellung von Mineralölen ist im Vergleich zu synthetischen Ölen erheblich geringer. Daher sind Synthetiköle auch deutlich teurer. Zudem besitzt dieses Motoröl aufgrund der künstlichen Zusätze bessere Eigenschaften als der Konkurrent. Insbesondere hochwertige synthetische Produkte punkten vor allem bei der Schmierung, so dass sich Verschleißerscheinungen des Motors deutlich reduzieren. Sowohl beim Kaltstart als auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen ist es so gewährt, dass zum einen der Ölfilm nicht abreißt, zum anderen auch bei hoher Belastung alle Stellen der beweglichen Elemente besser und schneller erreicht werden. Bei Synthetikölen wird im Übrigen zwischen voll- und teilsynthetischen Produkten unterschieden.
Ich hoffe das euch der Beitrag auch wenn er recht lang war ein wenig in die Welt des Motoröls eingeführt hat.
Wenn ihr noch ergänzen oder berichtigen möchtet dann nutzt einfach die Kommentarfunktion.
Grüße
Lothar